
Modul 4
Immunsystem, körpereigene Immunabwehr, Allergien, Autoimmunerkrankungen
Im vierten Modul behandeln wir außerdem das Management einer funktionell orientierten Praxis.

Das Immunsystem: Schutz, Regulation und Fehlsteuerung verstehen
Dieses Modul widmet sich ganz dem Immunsystem – seiner physiologischen Funktion, der Regulation in Gesundheit und Krankheit sowie therapeutischen Ansätzen bei Über- oder Fehlreaktionen. Im Fokus stehen Autoimmunerkrankungen, Histaminproblematiken, Immunmodulation durch Fettsäuren und innovative Anamnesetools. Ziel ist es, immunologische Störungen besser zu verstehen und funktionell ganzheitlich zu behandeln.
Immunsystem, körpereigene Immunabwehr, Allergien, Autoimmunerkrankungen
• Immunsystem Grundlagen
• Autoimmunerkrankungen
• Orthomolekulare Medizin und Histamin
• Fallbeispiele Immunologie
Samstag, 25.04.2026
09:00 – 09:30 Uhr: Einführung: Immunsystem und körpereigene Immunabwehr
Kurze thematische Einführung und Ausblick auf die Bedeutung der Immunregulation in der funktionellen Medizin.
Dr. Goran Stojmenovic, Dr. Jürgen Kasper
09:30 – 11:30 Uhr: Das Immunsystem – Grundlagen und systemische Bedeutung
Überblick über die zentralen Komponenten des angeborenen und adaptiven Immunsystems. Besondere Betrachtung der Schnittstellen zwischen Immunsystem, Darm, Mitochondrien, Neuroendokrinologie und Stoffwechsel. Einführung in immunmodulierende Konzepte der funktionellen Medizin. Relevante Biomarker und Regulationsachsen.
Dr. Goran Stojmenovic
11:30 – 12:00 Uhr: Pause
12:00 – 13:00 Uhr: Histamin – Relevanz, Symptome und Diagnostik
Pathophysiologie der Histaminintoleranz und Mastzellaktivierung. Differenzierung zwischen allergischer Reaktion, enzymatischer Dysfunktion (DAO, HNMT) und systemischer Histaminbelastung. Vorstellung gängiger diagnostischer Verfahren (u. a. DAO, Histamin im Stuhl/Plasma, Symptomtagebuch) und therapeutischer Möglichkeiten.
Dr. Jürgen Kasper
13:00 – 14:30 Uhr: Mittagspause
14:30 – 15:30 Uhr: Autoimmunerkrankungen
Autoimmunerkrankungen entstehen durch den Verlust der Immuntoleranz, bei dem das Immunsystem körpereigenes Gewebe nicht mehr als „selbst“ erkennt. Mechanismen wie molekulare Mimikry und Barrierestörungen im Darm (Leaky Gut) spielen dabei eine zentrale Rolle. Zur Diagnostik werden Antikörperprofile, Zonulin-Werte und Mikrobiomanalysen eingesetzt. Die Therapie umfasst die Sanierung der Darmbarriere, immunregulierende Ernährung, Mikronährstoffe (z. B. Vitamin D, Omega-3, Zink) sowie stressreduzierende Lebensstilmaßnahmen. Ziel ist eine langfristige Rückführung der Immunantwort in ein balanciertes, tolerantes System.
Dr. Jürgen Kasper
15:30 – 17:00 Uhr: Haltungsmedizin von Kopf bis Fuß – Funktionelle Zusammenhänge und diagnostische Bedeutung
Ganzheitlicher Blick auf die Körperstatik und funktionelle Haltungsmedizin. Zusammenhang zwischen muskuloskelettalen Dysbalancen, Stressachsen, Immunsystem und Stoffwechsel. Analyse von Haltungsmustern als diagnostisches Fenster zu inneren Regulationsstörungen. Vorstellung klinisch relevanter Befunde und Hinweise auf therapeutische Ableitungen im Praxisalltag.
Dr. Goran Stojmenovic
17:00 – 17:30 Uhr: Pause
17:30 – 19:00 Uhr: Fallbesprechungen aus der immunologischen Praxis
Praxisorientierte Analyse von Patientenfällen mit immunologischen Dysbalancen – z. B. rezidivierende Infekte, Autoimmunreaktionen, chronische Entzündungen. Gemeinsame Interpretation funktioneller Labordaten, Diskussion diagnostischer Entscheidungen und Entwicklung individueller Therapiepläne unter funktionell-immunologischen Gesichtspunkten.
Dr. Goran Stojmenovic, Dr. Jürgen Kasper
Sonntag, 26.04.2026
09:30 – 10:30 Uhr: Orale Störfelder und systemische Entzündung – der Einfluss der Zähne auf den Körper
Orale Störfelder, wie wurzelbehandelte Zähne, chronische Kieferentzündungen (z. B. NICO), metallhaltige Implantate oder persistierende Parodontitis, können systemische Auswirkungen auf den Körper haben, auch wenn sie klinisch unauffällig sind. Diese Störfelder führen zu einer chronischen Reizbelastung des Immunsystems und beeinflussen das autonome Nervensystem und die extrazelluläre Matrix. Sie sind besonders relevant bei chronisch-entzündlichen und autoimmunen Erkrankungen wie Hashimoto, Migräne oder Gelenkbeschwerden. Der Vortrag vermittelt, wie solche Störfelder diagnostiziert und behandelt werden können und hebt deren Bedeutung in der funktionellen Medizin hervor, einschließlich einfacher Screeningmethoden und der Zusammenarbeit mit zahnärztlichen Spezialisten.
Externer Referent
10:30 – 11:00 Uhr: Pause
11:00 – 12:00 Uhr: Materialtoxikologie und Biokompatibilität – Zähne als Quelle chronischer Belastung
Zahnärztliche Materialien wie Amalgam, Dentalmetalle, Kunststoffe oder Kleber können bei genetischer Prädisposition oder bestehenden Erkrankungen toxische oder immunologische Reaktionen auslösen. Diese Materialien können chronische Beschwerden wie Kopfschmerzen, Erschöpfung, hormonelle Dysregulationen oder Autoimmunprozesse verstärken. Der Vortrag fokussiert die individuelle Biokompatibilität und spezialisierte Testverfahren wie den Lymphozytentransformationstest (LTT), um Immunreaktionen auf Dentalstoffe zu erkennen. Außerdem werden therapeutische Ansätze zur Entgiftung und Ausleitung von problematischen Materialien vorgestellt. Ziel ist, Materialunverträglichkeiten als relevanten Faktor in der funktionellen Diagnostik zu etablieren und Zahnmedizin als wichtige Schnittstelle in der systemischen Therapie zu fördern.
Externer Referent
12:00 – 13:00 Uhr: OM-Fettsäuren
Mehrfach ungesättigte Fettsäuren, insbesondere Omega-3- (EPA, DHA) und Omega-6-Fettsäuren, spielen eine zentrale Rolle in der Immunregulation, Zellkommunikation und Entzündungsmodulation. Das Verhältnis von Omega-3 zu Omega-6 ist ein wichtiger Marker für die Entzündungsbereitschaft des Körpers. Labordiagnostik wie das Fettsäureprofil und der HS-Omega-3-Index ermöglicht eine präzise Bewertung des entzündlichen Milieus. Die Supplementierung umfasst die Auswahl hochwertiger Präparate, optimale Dosierung und Kombinationsmöglichkeiten mit Antioxidantien. Fallbeispiele zeigen die klinische Relevanz von Omega-Fettsäuren bei Erkrankungen wie Depressionen, Autoimmunerkrankungen und Hauterkrankungen.
Dr. Jürgen Kasper
13:00 – 14:30 Uhr: Mittagspause
14:30 – 15:30 Uhr: Praxismanagement und Mindset
Funktionell-ganzheitsmedizinische Praxen profitieren von einer klaren Spezialisierung, transparenten Abläufen und einem durchdachten Zeitmanagement. Wichtige Aspekte sind die Entwicklung einer belastbaren therapeutischen Beziehung, emotionale Präsenz, Empathie und klare Grenzen im Umgang mit chronisch kranken Patienten. Strategien zur Selbstfürsorge und dem Umgang mit Erwartungsdruck sowie die Balance zwischen Mitgefühl und Abgrenzung werden vermittelt. Ein stabiler Netzwerkaufbau durch interdisziplinäre Zusammenarbeit mit Zahnmedizin, Psychotherapie und anderen Fachbereichen stärkt die Qualität der Behandlung und erweitert den therapeutischen Horizont. Ziel ist eine nachhaltige, erfüllende Praxisgestaltung in der funktionellen Ganzheitsmedizin.
15:30 – 16:00 Uhr: Pause
16:00 – 19:00 Uhr: Fallbeispiele Immunologie
Es werden reale Patientenfälle mit immunologischen Dysregulationen wie Autoimmunerkrankungen, erhöhter Infektanfälligkeit oder Histaminintoleranz behandelt. Im Fokus steht eine strukturierte, anamnesegestützte Therapieplanung, die auf funktionellen Labordiagnostiken wie Antikörperprofilen, Mikrobiomanalysen und Entzündungsparametern basiert. Teilnehmende entwickeln gemeinsam therapeutische Strategien, von Mikronährstoffen über Ernährungsansätze bis hin zu stressmodulierenden Maßnahmen. Ziel ist es, Sicherheit im Umgang mit immunologischen Beschwerden zu gewinnen und die Verknüpfung von Theorie und Praxis zu stärken.
Dr. Goran Stojmenovic, Dr. Jürgen Kasper