
Modul 2
Mitochondrien und körpereigene
Energiebalance
Das zweite Modul beschäftigt sich intensiv mit der Energiegewinnung in den Mitochondrien

Energie: Die Zellkraftwerke aktivieren
Dieses Modul widmet sich ganz dem Thema „Energie“ – ein zentraler Baustein der funktionellen Medizin. Im Fokus stehen die Mitochondrien als Energielieferanten jeder Körperzelle und deren Rolle bei chronischer Erschöpfung, Zellstress und Entzündung. Ziel ist es, Diagnose und Therapie mitochondrialer Dysfunktionen praxisnah zu verstehen.
Mitochondrien und körpereigene Energiebalance
• Mitochondrienmedizin und orthomolekulare Interaktion Teil 1-2
• Oxidativer und nitrosativer Stress
• Entgiftung und Umweltmedizin
• Therapiestrategien bei Mitochondropathien
Samstag, 15.11.2025
09:00 – 09:30 Uhr: Einführung: körpereigene Energieproduktion und Mitochondrien
Kurze inhaltliche Einführung in die Thematik: Energieproduktion, mitochondriale Gesundheit, oxidativer Stress, epigenetische Regulation und deren Bedeutung in der funktionellen Medizin. Erläuterung des Ablaufs und der Lernziele des Seminartags.
Dr. Goran Stojmenovic, Dr. Jürgen Kasper
09:30 – 10:30 Uhr: Einführung in die Mitochondrienmedizin – Teil 1
Grundlagen der mitochondrialen Biologie: Aufbau und Funktion der Mitochondrien, ATP-Produktion, oxidativer Stress und ROS. Bedeutung mitochondrialer Dysfunktionen bei chronischen Erkrankungen wie Fatigue, neurodegenerativen Erkrankungen, metabolischem Syndrom und mehr.
Dr. Goran Stojmenovic
10:30 – 11:00 Uhr: Pause
11:00 – 12:00 Uhr: Einführung in die Mitochondrienmedizin – Teil 2
Vertiefung der mitochondrialen Pathophysiologie: Mechanismen der Dysregulation, Diagnostik (Laborwerte, funktionelle Tests), therapeutische Ansätze zur Unterstützung der mitochondrialen Funktion. Überblick über evidenzbasierte mitochondrienwirksame Substanzen (z. B. Coenzym Q10, NAD+, Alpha-Liponsäure).
Dr. Goran Stojmenovic
12:00 – 13:00 Uhr: Orthomolekulare Therapie – Antioxidantien im Fokus
Wirkmechanismen und Einsatzbereiche antioxidativer Mikronährstoffe (z. B. Vitamin C, E, Glutathion, Selen, Polyphenole) in der funktionellen Medizin. Besprechung von Therapieindikationen, labordiagnostischer Steuerung und Kombination mit mitochondrialer Therapie.
Dr. Jürgen Kasper
13:00 – 14:30 Uhr: Mittagspause
14:30 – 16:00 Uhr: Genetik und Epigenetik in der funktionellen Medizin
Grundlagen der Genetik und Epigenetik: Was ist vererbbar, was ist beeinflussbar? Methylierung, Histonmodifikation, microRNA. Relevanz epigenetischer Prozesse in der Praxis: individuelle Prävention, chronische Erkrankungen, Nährstoffbedarf und Lebensstilinterventionen.
Dr. Goran Stojmenovic
16:00 – 16:30 Uhr: Pause
16:30 – 19:00 Uhr: Praxisanwendung – IHHT und Kältetherapie, Fallbeispiel
Praxisbezogene Einführung in zwei mitochondrienstimulierende Verfahren:
• Intervall-Hypoxie-Hyperoxie-Therapie (IHHT): Wirkprinzipien, wissenschaftliche Datenlage, klinische Einsatzgebiete (z. B. metabolisches Syndrom, Fatigue, Long Covid).
• Kältetherapie: Wirkungen auf den Zellstoffwechsel, antioxidatives System und mitochondriale Biogenese.
Demonstration, Fallbeispiele und Diskussion der praktischen Umsetzung in der eigenen Praxis.
Dr. Goran Stojmenovic, Dr. Jürgen Kasper
Sonntag, 15.11.2025
09:30 – 10:30 Uhr: Die Wirkung von oxidativem und nitrosativem Stress auf unsere Mitochondrien
In diesem Vortrag wird differenziert zwischen oxidativem und nitrosativem Stress als zentrale pathophysiologische Belastungsfaktoren bei chronischen Erkrankungen. Dargestellt wird, wie durch ein Ungleichgewicht reaktiver Sauerstoff- und Stickstoffspezies – insbesondere durch die Bildung von Peroxynitrit und Stickstoffmonoxid – zelluläre Strukturen wie Mitochondrien, DNA und Enzyme geschädigt werden. Diese Prozesse stehen in engem Zusammenhang mit Symptomen wie chronischer Erschöpfung, Burnout, Fibromyalgie und neurodegenerativen Entwicklungen. Anhand funktioneller Labordiagnostik (z.B. Nitrotyrosin, Homocystein, oxidative Marker) wird aufgezeigt, wie Belastungen erkannt und eingeordnet werden können. Ergänzend werden therapeutische Strategien vorgestellt, darunter antioxidative Therapieansätze, Mikronährstoffkombinationen, Entlastung der Stickstoffmonoxidwege und mitochondrialer Zellschutz. Ziel ist ein tiefes Verständnis dieser Stressformen und ihrer gezielten therapeutischen Beeinflussung. Ein essenzieller Baustein im Verständnis chronischer Zellbelastung.
Dr. Goran Stojmenovic
10:30 – 11:00 Uhr: Pause
11:00 – 12:30 Uhr: Entgiftung und Umweltmedizin
Umwelttoxine wie Schwermetalle, Lösungsmittel, Schimmelpilze und Pestizide haben tiefgreifende Auswirkungen auf mitochondriale Funktionen, das Immunsystem und die Entgiftungskapazitäten des Körpers. Besonders die Mitochondrien sind von toxischen Hemmstoffen betroffen, was die Energieproduktion stört. Die Entgiftung erfolgt in drei Phasen in der Leber (Umwandlung, Konjugation, Ausscheidung), die durch Mikronährstoffe und Pflanzenstoffe unterstützt werden können. Weitere therapeutische Maßnahmen wie Chelat-Therapien und die Förderung der Ausleitung über Niere, Darm und Haut werden erläutert. Eine strukturierte Umweltanamnese hilft, Belastungsquellen zu identifizieren und gezielte, individualisierte Entgiftungsstrategien in die klinische Praxis zu integrieren.
Dr. Goran Stojmenovic
12:30 – 14:00 Uhr: Mittagspause
14:00 – 15:00 Uhr: Orthomolekulare Therapie: Aminosäuren
Aminosäuren spielen eine zentrale Rolle in der funktionellen Medizin, da sie für den Aufbau von Enzymen, Neurotransmittern, Glutathion und Muskelgewebe essenziell sind. Wichtige Aminosäuren wie Glycin (beruhigend und kollagenbildend), Glutamin (Brennstoff für Darm und Immunzellen), Taurin (Membranstabilisierung), Tryptophan (Serotoninvorstufe) und Arginin (Gefäß- und Immunregulation) haben vielfältige therapeutische Anwendungen. Sie werden bei Leaky-Gut-Syndromen, chronischer Erschöpfung und neuroendokrinem Stress eingesetzt. Zudem werden verschiedene Einnahmeformen und Kombinationsstrategien mit Vitaminen und Mineralstoffen vorgestellt, um Aminosäuren gezielt in der Praxis einzusetzen.
Dr. Goran Stojmenovic
15:00 – 15:30 Uhr: Pause
15:30 – 17:00 Uhr: Praxisfälle Mitochondriopathie – Diagnostik und Therapie
In diesem interaktiven Abschlussmodul des Energiekapitels werden konkrete Patientenfälle mit diagnostiziertem Energiemangel vorgestellt und gemeinsam analysiert. Der Fokus liegt auf der strukturierten Anamnese und der funktionellen Labordiagnostik – einschließlich ATP-Messungen, organischer Säurenprofile, Aminosäurenanalysen und genetischer Marker. Dabei wird der differenzialdiagnostische Abgleich zwischen psychosomatischer Erschöpfung (z.B. Burnout) und mitochondrialer Dysfunktion als biochemische Ursache ausführlich diskutiert. Die einzelnen Therapieverläufe zeigen typische Reaktionen auf Mikronährstoffe, Lifestyle-Interventionen, Entgiftungsstrategien und mitochondriale Unterstützungsmaßnahmen. Neben Erfolgen werden auch therapeutische Grenzen, Rückschläge und Herausforderungen wie Therapietreue, Dosierungsfragen oder sekundäre Blockaden offen thematisiert. Ziel des Moduls ist es, den Transfer der erlernten Inhalte in die praktische Anwendung zu fördern, klinische Sicherheit im Umgang mit Mitochondriopathien zu vermitteln und einen kollegialen Erfahrungsaustausch zu ermöglichen. Ziel ist die Verknüpfung der Theorie mit dem klinischen Alltag.
Dr. Goran Stojmenovic, Dr. Jürgen Kasper