
Modul 1
Der Darm und die körpereigenen
Regulationssysteme
Im ersten Modul gehen wir auf die körper – eigenen Regulationssysteme, insbesondere die wichtige Barrierefunktion des Darmes ein.

Aufnahme und Resorption
Das erste Modul des Diplomprogramms für Funktionelle Ganzheitsmedizin widmet sich zentralen physiologischen Grundlagen und therapeutischen Ansätzen zur Resorption und Stoffwechselregulation. In diesem zweitägigen Intensivseminar wird ein ganzheitliches Verständnis für die Rolle des Darms, der Ernährung, Mikronährstoffe sowie Regulationssysteme im menschlichen Körper vermittelt. Das Seminar richtet sich an Ärzt:innen, und medizinische Berufsgruppen, die eine ganzheitliche, ursachenbasierte Betrachtungsweise auf die Salutogenese des Menschen erlernen möchten. Durch die Kombination aus Vorträgen, Praxis-Workshops und Körperübungen wird ein integrativer Zugang zur medizinischen Therapie erlebbar gemacht.
Körpereigene Regulationssysteme, Darm und Darmmikrobiom
• Die einzelnen Regulationssysteme
• Orthomolekulare Medizin und Gastrointestinaltrakt Teil 1-2
• Vollwertige Ernährung und Ernährungsrichtlinien
• Auswertung von Laboranalysen zum Darm
Samstag, 11.10.2025
09:00 – 09:30 Uhr: Einführung
Überblick über die Relevanz funktioneller Prinzipien für Diagnostik und Therapie im ärztlichen Alltag.
Dr. Goran Stojmenovic, Dr. Jürgen Kasper
09:30 – 10:30 Uhr: Der Mensch im Gleichgewicht – Die einzelnen Regulationssysteme
Ein systemischer Überblick über die wichtigsten Regulationssysteme des Körpers (z. B. neuroendokrines System, Immunsystem, Darm-Mikrobiom, mitochondrialer Stoffwechsel, Entgiftung). Vermittlung eines integrativen Verständnisses von Gesundheit als dynamischem Gleichgewicht. Relevanz für die klinische Diagnostik und individuelle Therapieplanung.
Dr. Goran Stojmenovic
10:30 – 11:00 Uhr: Pause
11:00 – 12:00 Uhr: Der Darm als zentrales Stoffwechselorgan – Teil 1
Einführung in die Bedeutung des Darms als multifunktionales Organ. Anatomische und funktionelle Grundlagen, Aufgaben des Mikrobioms, intestinale Barriere, immunologische Funktionen. Zusammenhang mit chronischen Erkrankungen, Systemwirkungen des Darms. Dr. Jürgen Kasper
12:00 – 13:00 Uhr: Der Darm als zentrales Stoffwechselorgan – Teil 2
Vertiefung der Inhalte aus Teil 1. Analyse funktioneller Störungen wie „Leaky Gut“, Dysbiose, SIBO, und deren systemische Auswirkungen. Diagnostische und therapeutische Ansätze aus der funktionellen Medizin. Interpretation von Laborparametern und gezielte therapeutische Interventionen.
Dr. Jürgen Kasper
13:00 – 14:30 Uhr: Mittagspause
14:30 – 15:30 Uhr: Die richtige Ernährung als Basis einer erfolgreichen Therapie
Ernährungsmedizinisch-funktionelle Grundlagen: Welche Ernährung unterstützt die Darmgesundheit und fördert das Gleichgewicht der Körpersysteme? Vorstellung bewährter Konzepte wie Eliminationsdiäten, antientzündliche Ernährung, darmmikrobiom-fördernde Strategien. Umsetzung in der ärztlichen Praxis.
Dr. Goran Stojmenovic
15:30 – 16:00 Uhr: Pause
16:00 – 19:00 Uhr: Praktische Anwendung – Mikrobiomdiagnostik und Fallbeispiele
Praktische Vertiefung: Gemeinsame Besprechung und Interpretation eines Mikrobiombefundes. Diskussion realer Fallbeispiele mit Bezug zu den vermittelten Inhalten des Tages. Klinische Entscheidungsprozesse im Kontext funktioneller Diagnostik. Ziel ist die direkte Anwendbarkeit der Erkenntnisse im ärztlichen Alltag. Dr. Goran Stojmenovic, Dr. Jürgen Kasper
Sonntag, 12.10.2025
09:30 – 11:00 Uhr: Orthomolekulare Therapie: Vitamine
Der Vortrag bietet einen Überblick über die Bedeutung von Vitaminen in der orthomolekularen Medizin, mit Fokus auf ihre Rolle in der Energieproduktion, antioxidativem Schutz, hormoneller Regulation und Immunmodulation. Es werden wasserlösliche (Vitamin C, B-Komplex) und fettlösliche Vitamine (A, D, E, K) behandelt. Die Diagnostik von Vitaminmängeln umfasst sowohl klassische Serumwerte als auch moderne Methoden wie intrazelluläre Analysen. Therapeutische Dosierungen und Darreichungsformen, insbesondere bei Methylierungsstörungen oder oxidativem Stress, werden praxisorientiert erklärt. Anhand klinischer Fallbeispiele werden gezielte Supplementierungsstrategien vorgestellt, um Mangelsituationen zu behandeln. Ziel ist die evidenzbasierte, patientenzentrierte Anwendung von Mikronährstoffen in der funktionellen Therapie. Dr. Jürgen Kasper
11:00 – 11:30 Uhr: Pause
11:30 – 12:30 Uhr: Schlaf und Schlafstörungen
Schlaf spielt eine zentrale Rolle für die Regeneration von Körper und Geist und ist ein aktiver biologischer Prozess, in dem wichtige Vorgänge wie Zellreparatur, Hormonregulation, Immunmodulation und neurokognitive Erholung stattfinden. Die Architektur des Schlafs, einschließlich der REM- und Tiefschlafphasen, wird detailliert betrachtet. Häufige Ursachen für Schlafstörungen, wie Stress, hormonelle Dysbalancen, Mikronährstoffmängel und externe Einflüsse wie Elektrosmog, werden aufgezeigt. Diagnostische Methoden wie Anamnese, Melatonin- und Cortisol-Verlauf sowie Herzratenvariabilität (HRV) ermöglichen eine präzise Einschätzung der Schlafqualität. Funktionelle Therapieansätze, darunter Mikronährstofftherapie, Phytotherapie und Chronobiologie, helfen, Schlafstörungen zu behandeln und langfristig zu stabilisieren. Ziel ist es, Schlaf als wichtigen Heilungsmechanismus in der funktionellen Medizin zu fördern.
Dr. Goran Stojmenovic
12:30 – 14:00 Uhr Mittagspause
14:00 – 15:00 Uhr: Der Extrazellularraum „Matrix“ und das Lymphsystem
Die extrazelluläre Matrix wird als zentrales Kommunikations- und Regulationssystem des Körpers vorgestellt. Sie umgibt jede Zelle und bildet das Netzwerk zwischen Blutgefäßen, Nervenzellen und Organen. Bestehend aus Kollagen, Hyaluronan und Interzellularflüssigkeit, sorgt sie für Stabilität und molekularen Transport. Sie überträgt biochemische und elektrische Signale, steuert Immunantworten und beeinflusst das Zellmilieu. Besonders bei chronischen Entzündungen spielt die Matrix eine Schlüsselrolle. Das Lymphsystem, das eng mit der Matrix verbunden ist, reguliert den Abfluss von Gewebeflüssigkeit und Immunzellen. Störungen in diesem System können zu Übersäuerung, Immunproblemen und Stoffwechselstörungen führen. Die Matrix fungiert als Bindeglied zwischen Organfunktionen und Zellstoffwechsel. Dr. Jürgen Kasper
15:00 – 16:00 Uhr: Das Element Wasser und seine Wirkung auf unsere Gesundheit
Wasser ist ein zentrales Element im menschlichen Körper und spielt eine entscheidende Rolle in nahezu allen biologischen Prozessen. Es dient als Lösungsmittel, Transportmedium und strukturelles Element in Zellen, Geweben und Organen. Auf zellulärer Ebene beeinflusst Wasser die Viskosität des Zytoplasmas, die Mitochondrienfunktion und enzymatische Reaktionen. Bei Dehydrierung auf dieser Ebene können Energiegewinnung und Zellregeneration gestört werden. Zudem fungiert Wasser als Informationsträger und energetisches Medium, das biochemische Prozesse reguliert. Es ist auch für Entgiftung, Temperaturregulation und kognitive Funktionen wichtig. Wasser wird als therapeutisches Element in der funktionellen Medizin betrachtet.
Dr. Jürgen Kasper